Effektiver Brandschutz – Bekämpfung von Bränden beginnt bereits mit der Planung

Effektiver Brandschutz beginnt schon bei der Planung. Mit vorbeugendem Brandschutz effektiv frühzeitig für Sicherheit sorgen.

Mit Brandschutz wird häufig assoziiert, ein Gebäude während eines ausbrechenden Feuers bestmöglich zu schützen. Dies ist selbstverständlich ein wichtiger Aspekt, umfasst jedoch nur den sogenannten abwehrenden Brandschutz. Dieser kommt erst zum Tragen, wenn es bereits brennt und obliegt der Feuerwehr. Der eigentliche, umfassendere Brandschutz sollte viel früher ansetzen. Neben der Ausbreitung eines Brandes durch Feuer und Rauch gilt es, bereits der Entstehung eines Feuers bestmöglich vorzubeugen. Es muss daher bereits in der Planungsphase ein ganzheitliches Konzept erarbeitet werden, das sowohl den vorbeugenden als auch den abwehrenden Brandschutz in sich kombiniert.

Von immenser Bedeutung für Architekt*innen und Fachplaner*innen sind vor allem der bauliche und anlagentechnische Brandschutz, die beide jeweils Teil des vorbeugenden Brandschutzkonzeptes sind. Hierbei gilt es, das Brandverhalten von Baustoffen, den Feuerwiderstand von raumabschließenden Bauteilen sowie die Gestaltung von ausreichenden Zonierungen, sogenannten Brandabschnitten, zu bedenken.

„Für den baulichen Brandschutz sollte schon von Anfang an auf eine gute Rettungswegsystematik geachtet werden.“ Dr.-Ing. Wolfgang Lüder, TU Kaiserslautern

An ein Gebäude und seinen Umfang, seine Größe und Funktion angepasste Flucht- und Rettungswege sind dabei buchstäblich lebenswichtig. Gerade an dieser Stelle ist eine hohe Interaktion zwischen baulichen und anlagentechnischen Maßnahmen gefordert. Denn Anlagen wie Brandschutzklappen, Entrauchungssysteme, Alarmierungen sowie Brandschutztüren können bauliche Maßnahmen unterstützen und mögliche Störquellen verringern oder sogar ganz vermeiden.

Sie sollten daher bereits während der baulichen Planung bedacht und einbezogen werden, da es im auftretenden Ernstfall das oberste Gebot ist, Lebewesen vor Hitze, Flammen und Rauch zu schützen und eine weitere Ausbreitung des Feuers zu verhindern. Darüber hinaus müssen sich Menschen in einer solchen Situation auch auf ein Sicherheitskonzept verlassen und unter Umständen sogar selber retten können. Flucht- und Rettungswege für Eigen- und Fremdrettung sind hier maßgeblich. Aus diesem Grund gehören äußere Erschließungsflächen sowie die Zufahrten für die Feuerwehr in ebensolchem Maße zu den geforderten Richtlinien und Normen und sind demnach ebenfalls Teil der Musterbauordnung. Darin lassen sich alle Anforderungen hinsichtlich des Brandschutzes, aber auch für den Schall- und Wärmeschutz finden, die für eine Baugenehmigung zu erfüllen sind.

Der bedeutungsvollen Relevanz eines zielführenden Sicherheitskonzeptes ist sich auch Teckentrup als ein Unternehmen bewusst, das seit über 80 Jahren seine Kompetenz rund um den Brandschutz stetig festigt und weiterentwickelt. Denn in Gebäudekomplexen – sowohl in großen Industriebereichen, als auch im Kleineren – kann die Entstehung von Bränden trotz größtmöglicher Sorgfalt nie vollständig ausgeschlossen werden. So verfügen Brandschutztüren von Teckentrup neben umfangreichen Zulassungen nach DIN 4102 bzw. Prüfungen nach EN 1634-1 auch über Zertifizierungen nach EN 16034 für den europäischen Markt. Dies ermöglicht Fachplaner*innen und den Bauverantwortlichen auf diesem Gebiet die nötige Zuverlässigkeit sowie größtmögliche Flexibilität. Selbstverständlich beeinflussen auch wirtschaftliche Aspekte ein gut durchdachtes Brandschutzkonzept. Ein weiteres Argument, weshalb es als sehr sinnvoll erachtet wird, den Brandschutz bereits ab Planungsbeginn mit in den Entwurf einzubeziehen, um aufwendige Nachrüstungen und zusätzliche Kosten im Nachhinein vermeiden zu können.

„Je früher in einem Projekt auch an die Erfordernisse des Brandschutzes gedacht wird, umso einfacher und kostengünstiger lassen sich diese integrieren – viele Planungsrunden könnten gespart werden.“ Dr.-Ing. Wolfgang Lüder, TU Kaiserslautern

Aus diesem Grund steht Teckentrup bereits bei der Planung der passenden Tür- und Torauswahl je nach Anforderungssituation des Gebäudes beratend zur Seite. Denn je nach Brandgefahr und Brandlast decken Feuerschutztüren und Feuerschutz-Schiebetore ganz unterschiedliche Anforderungen ab. Neben der Größe und Funktionsweise spielt hier auch das Design eine entscheidende Rolle. Gerade in öffentlichen Gebäuden wie Schulen, Museen und Verwaltungsbauten gelten höhere Anforderungen hinsichtlich des Brandschutzes, was den Einsatz von besonderen Funktionstüren und -toren in nahezu allen Bereichen unvermeidlich macht. Um dabei dem Erscheinungsbild eines Gebäudes gerecht werden zu können, bietet Teckentrup unter anderem mit dem Designprofil-FB dezentes Design, Gradlinigkeit und puristische Lösungen für nahezu jede Bauaufgabe.

Dezentes Design ist gerade in der gegenwärtigen Architektur von immenser Bedeutung. So versuchen bereits die Lehre und Forschung auch im Bereich des Brandschutzes stets neue Lösungen zu erarbeiten, um diesen bestmöglich und baulich ästhetisch einbetten zu können. Im Vordergrund sollte dabei die ganzheitliche Betrachtung eines Gebäudes sowie seine gesamte Lebensdauer stehen. Gerade Studiengänge, die sich mit dieser Thematik auseinandersetzen, erfreuen sich aktuell großer Beliebtheit, wie auch der Masterstudiengang „Brandschutzplanung“ an der TU Kaiserslautern, der gemeinsam vom „Distance & Independent Studies Center“ (DISC) und dem Fachbereich „Architektur/Raum- und Umweltplanung/Bauingenieurwesen“ (ARUBI) ins Leben gerufen wurde. „Alle möglichen Nutzungsänderungen für ein Gebäude schon in der Planung zu berücksichtigen ist unmöglich, auch Architekt*innen können nicht hellsehen und auch die beste Ausbildung befähigt nicht dazu, aber typische Probleme in den Lebenszyklen eines Gebäudes können durch gute Planung minimiert werden“, so Dr.-Ing. Wolfgang Lüder, Programmmanager des Studiengangs Brandschutzplanung am DISC der TU Kaiserslautern. Herr Lüder führt weiter aus, dass gerade die frühzeitige Verzahnung zwischen der TGA-Planung, dem Brandschutz und der Architektur viele Probleme im Voraus vermeiden und auch eine mögliche Umnutzung eines Gebäudes im späteren Verlauf vereinfachen kann. Dabei ist seiner Meinung nach auch eine gute Dokumentation inklusive aller Lebenszyklen des Gebäudes ein wichtiger Aspekt.

„Änderungen an Rahmenbedingungen (Einsatzgrundzeit, Verfügbarkeit, Wasserbedarf, Baustoffe usw.) müssen als immerwährender Prozess ständig Eingang in die Lehre finden.“ Dr.-Ing. Wolfgang Lüder, TU Kaiserslautern

In diesem Zusammenhang spielt auch das Thema Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Gerade im Bereich Holzbau und dem ökologischen Bauen lässt sich aktuell eine große Entwicklung abzeichnen. So werden immer mehr Hochhäuser in Holzbauweise ausgeführt. Holz als Baustoff – speziell im Hochhausbereich – hat wiederum Auswirkung auf den entsprechenden Brandschutz und bedarf einer intensiven Betrachtung, was viele neue und interessante Forschungsansätze zeigen.

„Sicher werden auch die weiter fortschreitende europäische Integration und deren Einfluss auf lokale Vorgaben und die älter werdende Gesellschaft sowie deren Einfluss auf das urbane Wohnen interessante Forschungsthemen im Bereich Brandschutz sein.“ Dr.-Ing. Wolfgang Lüder, TU Kaiserslautern

So hinterfragt auch die TU Kaiserslautern beispielsweise die raumabschließende Funktion von Wand- und Deckenkonstruktionen aus diesem Gesichtspunkt sowie die brandschutztechnische Funktionalität von Holzkonstruktionen mit Brandschutzbekleidungen aus Beton. Ein interessanter Bereich, findet Dr.-Ing. Lüder: „In den nächsten Jahren werden neben dem Holzbau, Bauen mit neuen Baustoffen (z. B. recyceltem Kunststoff oder Papier), die digitale Vernetzung und deren Einfluss auf den anlagentechnischen und organisatorischen Brandschutz oder der breite Einsatz von neuen Technologien wesentliche Themen sein.“ Ein Aspekt, der sich bereits an der Zunahme bestimmter Gebäudetypologien, wie Rechenzentren zeigt. Das merkt auch Teckentrup, indem sich das Unternehmen immer häufiger mit dieser Art der Bauaufgabe konfrontiert sieht und seine Produkte wie Druck- oder Sicherheitstüren sowie andere Funktionstüren mit speziellen Anforderungen bspw. für erhöhte Einbaulagen entsprechend optimiert hat und sie stets weiterentwickelt. „Wenn die Anzahl der Gebäude mit dieser speziellen Nutzung weiter steigt, dann könnte sogar die Entwicklung einer neuen Sonderbauvorschrift sinnvoll sein“, so Wolfgang Lüder. Für Architekt*innen wichtige Punkte, die bereits im Studium vermittelt werden sollten. Denn solche Entwicklungen werden auch einen entscheidenden Einfluss auf die Bauordnungen und damit auf den baulichen und planerischen Brandschutz sowie deren Vernetzung haben.

Ein herzlicher Dank geht an Dr.-Ing. Wolfgang Lüder, Programmmanager des Studiengangs Brandschutzplanung am Distance & Independent Studies Center (DISC) der Technischen Universität Kaiserslautern, der uns unsere Fragen zum Thema beantwortet und spannende Einblicke in den fachspezifischen Studiengang und dessen angrenzende Forschungsgebiete gegeben hat

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