Sägewerk Bad Fredeburg: Rolltore

04.11.2014

Nur 1,50 Meter hoch, aber bis 11,43 Meter breit sind die Rolltore, über die im Sägewerk Bad Fredeburg die Zuschnitt-Ware nach außen gegeben wird. Wo kein Personenverkehr stattfindet, reicht diese Höhe...

Nur 1,50 Meter hoch, aber bis 11,43 Meter breit sind die Rolltore, über die im Sägewerk Bad Fredeburg die Zuschnitt-Ware nach außen gegeben wird. Wo kein Perso­nenverkehr stattfindet, reicht diese Höhe völlig aus, um den reibungslosen Warenfluss sicher zu stellen. Die beiden Zufahrts-Tore sind zwar nicht in einem so ungewöhnlichen Seitenverhältnis, dafür mit mehr als 45 Quadratmetern noch deutlich größer. „Diese Maße sind zwar außer­gewöhnlich, aber für die ThermoTeck-Tore technisch kein Problem“, sagt Thomas Bräutigam. Der Tor-Experte von Teckentrup hat den Einbau der Tore begleitet.

Seit vielen Jahren wird Holz immer beliebter, die Nachfrage nach dem natürlichen Baustoff steigt kontinuierlich. Da wundert es nicht, dass die Holz verarbeitende Industrie ihre Kapazitäten ebenso stetig erweitert. Ein Beispiel dafür ist das traditions­reiche Unternehmen „Dickel Holz“ aus Schmallenberg im Hochsauerland. 1948 als Zimmerei gegründet und seit 1959 mit einem Sägewerk aktiv, waren insbesondere die vergange­nen Jahre vom Wachstum geprägt: 2010 erfolgte der Umbau der Schnittholzsortierung für den Massenwarenbetrieb, 2013 kam ein Werk für Konstruktionsvollholz hinzu, die Trocken­kammerkapazität wurde erweitert. Der Neubau des Biomasse-Lagers folgte 2014. Im Zuge dieser Umbau- und Erweiterungs­arbeiten wurde eine bislang als Lager genutzte Halle zur Pro­duktionsstätte. Die neue Anlage, eine integralgesteuerte Redu­zierbandsäge, nimmt nun mehr als die Hälfte dieser Halle ein.

Mit der neuen Nutzung veränderte sich auch der An- und Ablieferprozess. Die Übergabestationen der zugeschnittenen Hölzer dienen dabei nur dem Warenaustausch – Personen oder Fahrzeuge kommen nicht durch diese Hallenzugänge. Daher konnten die Durchgänge sehr niedrig ausgeführt werden: Die Tore (Rolltor ThermoTeck, Teckentrup) kommen mit 1,50 Meter Höhe aus. Der Zuschnitt läuft automatisch an die Übergabestation, von außen nehmen Gabelstapler die Ware auf. „Das breiteste Tor kommt auf 11,45 Meter – das war also noch im üblichen Fertigungsprozess abzuwickeln“, berichtet Thomas Bräutigam. Die Bestellmaße reichen bis 11,50 Meter Breite und 12 Meter Höhe. Auf Anfrage kann es noch deutlich darüber hinaus gehen: 18 Meter (Windlastklasse 1) sind technisch realisierbar. Eine weitere ungewöhnliche Lösung ist die Montage der Tore als „Außenroller“. So steht der Hallenraum vollständig für Säge und Arbeitsprozesse zur Verfügung. Weil die Übergabestation überdacht ist – in erster Linie, um das Holz zu schützen – brauchten diese Tore auch keine zusätzliche Abdeckung.

45-Quadratmeter-Tor

Wesentlich größer sind die beiden Rolltore für Ein- und Ausfahrt: 7,44 x 6,13 bzw. 6,165 x 6,00 Meter. „Das wirkt schon beeindruckend – obwohl unser Standardtor bis 12 Meter Höhe eingesetzt werden kann“, erzählt Bräutigam. ThermoTeck-Rolltore zeichnen sich durch Wirtschaftlichkeit, Robustheit und einfache Konstruktion aus. Aufgrund der platz­sparenden Rolltechnik und des widerstandsfähigen Rolltorpan­zers eignen sie sich gerade für hohe und vor allem breite Hallenabschlüsse wie in Schmallenberg. Die Tore erfüllen die EN 13241-1 und somit alle europäische Anforderungen an mechanische Belastbarkeit, Nutzungssicherheit, Dichtigkeit und Windlast. „Gerade in der Industrie ist die Microprofilierung der Torpanzer ein Vorteil: Das Tor fängt kleinere Stöße oder Kolli­sionen ab, wie sie schon einmal beim Stapler-Einsatz passie­ren können“, sagt Bräutigam.

Auch für Antriebe, Sicherheitsbauteile etc. mussten keine Son­derkonstruktionen gefunden werden, hier kamen Lösungen aus der breiten Angebotspalette zum Einsatz. Alle Tore sind motorisch betrieben, für Sicherheit sorgen Schließkantensiche­rungen mit Optosensoren. Dem robusten Einsatz im Werk ent­sprechend sind die Tore doppelwandig. Mit rund 20 Öffnungs­zyklen täglich liegt die Belastung der Antriebe nicht außer­gewöhnlich hoch, selbst im Sechs-Tage-Betrieb bleibt die Anlage damit deutlich unter der Belastung, für die die Motoren ausgelegt sind. Die Zufahrten werden zurzeit noch seltener bedient, sie kommen mit zwei bis drei täglichen Öffnungen aus. Ob das allerdings so bleibt, ist fraglich: Setzt sich das Wachs­tum bei Dickel weiter fort, müssen vielleicht auch die Tore häufiger bewegt werden. „Da Tore auf 30.000 Öffnungszyklen pro Jahr konzipiert sind, haben die Schmallenberger hier kein Hemmnis für Wachstum“, sagt Bräutigam.