2.000 Türen für die Londoner Tube

05.10.2022

Druck und Luft, Brandschutz und Sicherheit – in U-Bahn-Stationen müssen Türen besonders vielen Anforderungen gerecht werden. Ein aktuelles Beispiel: Die neue Crossrail-Station „Whitechapel“ in London. In der englischen Haupt-stadt entsteht eine neue U-Bahnlinie („Elizabeth-Line“) und unter der Erde müssen die Türen an den einzelnen Stationen besonders feuer-, schall- und druckbeständig sein. Um alle Werte zu erfüllen, entwickelte Teckentrup eine Tür speziell für dieses Anforderungsprofil.

Um „London Underground“ zu entlasten, entsteht aktuell eines der größten Bahnprojekte Europas – „Crossrail“. Die neue S-Bahn-ähnliche Verbindung vernetzt Berkshire, Buckinghamshire und Essex mit den zentralen und südöstlichen Bezirken von Greater London. Sie verläuft über 60 Meilen von Reading und Heathrow im Westen durch London bis nach Shenfield und Abbey Wood im Osten. Nach ihrer Fertigstellung rechnet man mit rund 200 Millionen Fahrgästen pro Jahr.

Entsprechend dimensioniert und robust haben die Zugänge zu sein. Gefordert sind unter anderem fünf mal fünf Meter große Türen mit zwei integrierten SR3-Paniktüren (ähnlich der europäischen Norm RC4) – in der zur Station passenden Optik. Beim Bau der Liverpool Street Station kam Teckentrup erst­malig ins Spiel: Der Türenspezialist aus Verl lieferte ein zertifiziertes Produkt und qualifizierte sich so als Experte für weitere Stationen der Strecke. Ob normkonforme Integration der Türen, passende Optik, Brandschutz- oder Sicherheits­systeme – Teckentrup bietet als Teil des Projektteams stets lösungsorientierte Ansätze nach dem Selbstverständnis der „Customer Centricity“, also einer Produkt-Entwicklung, die sich am Bedarf des Kunden orientiert.

Der Bahnhof Whitechapel

Am Beispiel des Bahnhofs Whitechapel wird deutlich, wie hoch die Anforderungen an die einzelnen Komponenten bei diesem Projekt sind. Der Bahnhof ist bereits wichtiger Knotenpunkt mit hohem Personenaufkommen und verbindet London Under­ground mit London Overground. Mit der neuen Elizabeth-Line wächst auch die Station. Der Bau unter der Erde ist schon besonders komplex und kompliziert. Wichtig für den Betrieb ist zuverlässige, ausreichende Frischluftzufuhr. In Whitechapel geht es über sechs Ebenen bis zu 30 Meter tief unter die Oberfläche. Türen in diesen speziellen Druckbelüftungszonen waren daher auf 5kPa Druckschutz auszulegen, um den Luftstrom auf allen Ebenen und in den Tunneln zu gewährleisten. In Schächten entstehen außerdem hohe Schallpegel. Um den Lärm zu mindern, entwickelte Teckentrup speziell für das Crossrail-Projekt eine Doppeltürlösung. Zur DW67-Tür mit einem Schallschutz von 57 dB (Rw) kam als zweites Element eine T60-Tür mit 42 dB Schallschutz, Druck­widerstand von 5 kPa in beiden Richtungen, SR3-Sicherheit und einem Feuerwiderstand von 120 Minuten (E120I290).

Damit die Entwicklungs- und Produktionsabteilungen auf Seiten des deutschen Herstellers diese Herausforderung lösen konnten, waren enge Absprachen zwischen beiden Seiten nötig. Das Ergebnis überzeugt nun: Für Bahnsteige, Bahn­hofsbrücken und -hallen hat Teckentrup bis heute rund 2.000 Türen für das gesamte Projekt geliefert. Dazu zählen nicht nur die Spitzen-Produkte mit Druckstärken bis zu 5kPa, Brand­schutz bis E120I290, hohe Schalldämmung, sondern auch Standardtüren, wenn es der Einsatzort zuließ. Jim Rodger, Managing Director der englischen Teckentrup-Niederlassung, zieht ein positives Fazit: „Unser Ansatz ist lösungsorientiert. Die Konformität unserer Produkte sicherzustellen ist selbstver­ständlich, aber vor allem die Anforderungen für den speziellen Einsatzzweck einzubeziehen und die Komponenten in das gesamte Ökosystem der Station zu integrieren, war unser zentrales Ziel.“ Durch die optimal ausgeführten Arbeiten hat sich Teckentrup qualifiziert, auch an weiteren Teilen des Projekts „Elizabeth-Line“ mitzuwirken.