Seit 120 Jahren beeindruckt das Deutsche Museum in München seine Besucher mit naturwissenschaftlich-technischen Exponaten. Vor allem die Vorführungen mit praktischen Experimenten ziehen viele Menschen an. Doch auch der Technikfokus der Ausstellung(en) konnte den Zahn der Zeit nicht aufhalten: Das Gebäude und seine Ausrüstung mussten auf den aktuellen Stand gebracht werden. Daher wird das Stammhaus auf der Münchner Museumsinsel in einem langfristigen Prozess per Generalsanierung zukunftsfähig gemacht – und die Sanierung selbst wird zum ausstellungswürdigen Kunststück, dargeboten in einem gewaltigen Gebäudekomplex mit mehr als 66.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Zudem erfolgt das Schauspiel bei laufendem Betrieb. Etliche große, schwere und empfindliche Exponate der rund 125.000 Ausstellungsstücke müssen dabei in ihren Räumen bleiben. Ein ambitioniertes Projekt also, das die Bau-Teams besonders fordert. Entsprechend treiben die Verantwortlichen die Sanierung mit großer Vorsicht und Sorgfalt voran. Bereits 2015 begann der Umbau, die erste Phase ging 2022 zu Ende. Bis zum 125. Geburtstag im Jahr 2028 soll auch der zweite Abschnitt fertiggestellt sein.
Modernisierung und Sicherheit
In der langen Geschichte des Museums kam es auch zu Feuer- und Wasserschäden und die damals realisierten Brandabschnitte waren für heutige Vorgaben zu groß. Um den Schutz im Zuge der Modernisierung zu erhöhen, kamen daher dem Brand- und Hochwasserschutz – und auch der Fluchtwegsicherung – besondere Bedeutung zu. So schützt heute eine neue Hochwasserschutzwand rund um das Gebäude vor Flutschäden durch die Isar. Für den Feuerschutz wurden viele neue Brandschutztüren eingebaut, exakt spezifiziert auf den jeweiligen Einsatzort. Hier mussten die Planer verschiedene bauliche Situationen berücksichtigen – unterschiedliche Bestandswände (Mauerwerk, Stahlbeton, Leichtbau) ebenso, wie diverse technische Profile (Größe, Flucht- und Rettungswege bzw. Zugangsberechtigungen, T30/T90, mit oder ohne Glaseinlass zur Durchsicht etc.).
Planung, Herstellung und Montage:
Hand in Hand zum optimalen Ergebnis
Mit der Jens Dunkel Glas- und Bauelemente GmbH hat sich ein im Objektgeschäft und Museumsbau erfahrener Betrieb diesen Herausforderungen gestellt. 200 Stahltüren (überwiegend in den nicht-öffentlichen Gebäudeteilen) galt es, im ersten Bauabschnitt zu planen und einzubauen. Während der Bauphase sah sich Projektleiterin Ute Fiedler immer wieder mit Sonderfällen konfrontiert, für die es gemeinsam mit Teckentrup vor Ort galt, pragmatisch Lösungen zu suchen und die ArchitektInnen fachkundig zu beraten. Der Türenhersteller kennt die besonderen Ansprüche von Museen und sorgt in vielen Häusern weltweit für adäquate Fluchtwegs- und Einbruchsicherheitslösungen, beispielsweise im Klimahaus Bremerhaven, im „Tate Modern“ in London oder im „M+“ in Hong Kong.
Zum Ende der ersten Bauphase lief der Aufbau von Exponaten und Ausstellungen gleichzeitig mit der Türenmontage, der technischen Ausstattungen und den Testläufen. Für diese Arbeiten parallel zum Museumsbetrieb galten sogar zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen.
Sicherheit für Gegenwart und Zukunft
Rund 1,5 Millionen Menschen besuchen das Deutsche Museum jedes Jahr. Solche Besucherzahlen führen zu einem ausgeklügelten (Notfall-)Wegekonzept. Auch große Durchgänge, die im Normalfall die Gäste zum Durchtritt einladen, müssen im Ernstfall zuverlässig schließen. Die Fluchttüren wiederum müssen sofort erkennbar und im Notfall leicht zu öffnen sein. Im Optimum umfassen die Sicherheitsfunktionen dabei nicht nur die gegenwärtige Situation, sondern sorgen auch noch in vielen Jahren für die Sicherheit von Besuchern und Exponaten. Das Deutsche Museum zeigt: Wenn die Beteiligten Hand in Hand zusammenarbeiten, lassen sich solche Lösungen finden. So wird das Museum 125 Jahre nach seiner Eröffnung auf Stand der Technik und gut gerüstet für die Zukunft sein.